Nattern

Drymobius margaritiferus

Haltung und Zucht der Perlnatter oder Rennnatter

   
Verbreitungsgebiet:
Süd-Texas entlang der Atlantikküste, Mittelamerika über Panama bis ins nördliche Südamerika, Kolumbien, Venezuela und dem nördlichen Teil Brasiliens.

Allgemeines:
Die Perlnatter, oder auch Rennnatter genannt, hat ein riesiges Verbreitungsgebiet, das von der Ebene bis ins Gebirge auf 1’500 m Höhe ausgedehnt ist. Der Kopf ist mässig lang und setzt sich kaum vom Hals ab. Der Körper ist prächtig grün-blau gefärbt, mit gelben und weissen Punkten versehen und recht schlank, der Schwanz ist lang ausgezogen und gleicht einer Peitsche. Die grossen Augen haben eine runde Pupille. Die Rennnatter hat eine sehr flinke, schnelle, wendige und lebhafte, gar schreckhafte Art. Eine sehr schlanke und elegante Schlange, die leider sehr selten in den Terrarien anzutreffen ist. Die Suche nach diesem Juwel in der Terraristik ist eine wahre Odyssee, und nachgezüchtet wurde sie fast noch nie. Die Perlnatter unterliegt keinem Artenschutzabkommen. Für uns ist sie eine der schönsten Natternarten.


Haltung:
Die Drymobius margaritiferus erreicht eine Gesamtlänge von 120 bis 130 cm, selten darüber, wovon der lange Schwanz fast ein Drittel der Gesamtlänge ausmacht. Ein ausgewachsenes Tier erreicht ein Gewicht von 250 bis 300 Gramm. Es gibt keine Grössenunterschiede bei den Geschlechtern, wie bei den einzelnen Riesenschlangenarten. Sie ist eine am Boden lebende Schlange, die wegen ihres schlanken Körperbaus sehr gern klettert.

Das Terrarium sollte für mehrere ausgewachsene Tiere eine Mindestgrösse von LxBxH 140x70x70 cm aufweisen, zusätzlich kann eine Ablagefläche in der Mitte des Terrariums montiert werden kann. Die Ablage wird gern mit den Kletterübungen in Verbindung gebracht. Kletteräste und Grünpflanzen werden immer wieder von neuem aufgesucht. Die sehr flinke und wendige Schlange benötigt ein dementsprechend geräumiges Terrarium.

Die Tagestemperatur sollte bei 25-29 Grad liegen und die Nachttemperatur müsste um die 21-24 Grad sein. Die Luftfeuchtigkeit kann zwischen 40% bis 70% schwanken, wie es auch in der freien Natur vorkommen kann.

Der Bodenuntergrund sollte weich und locker sein, dazu kann man zum Beispiel Laub, Rinde, Holzspäne, Räucherspäne oder diverse Erdengemische verwenden, da sich der flinke Schützling hin und wieder eingräbt. Wurzeln und Kletteräste sowie Grünpflanzen werden gerne angenommen. Versteckmöglichkeiten sollten vorhanden sein, dies können ein Blumentopf, Steine, Korkstücke, Holzröhren oder sogar ein kleiner Steinhaufen sein. Ein Wasserbecken sollte im Terrarium vorhanden sein.


Nahrung:

Bei neuen Wildfängen ist es sehr schwer, die Tiere an das angebotene Futter zu gewöhnen. Die Perlnatter ist ein Futterspezialist. Die Futtertiere sollten je nach Grösse und Bedarf der Schlangen angeboten werden. Das Nahrungsspektrum kann von Fröschen, Echsen über Vögel- und Hühnerküken bis zu anderen Kleinsäugern wie Mäusen oder kleinen Rattenbabys reichen.


Zucht:
Es ist leider nicht sehr viel bekannt darüber, aber wir können mit Sicherheit sagen, dass die Perlnatter keine so genannte Winterruhe oder Paarungszeit hat, da sie das ganze Jahr über aktiv ist. Das trächtige Weibchen frisst die ganze Zeit sporadisch durch. Sie setzt ca. 60 Tage nach der Paarung 4 bis 8 Eier ab, bei uns ergaben sich bis jetzt 4 bis 6 Eier dieser Art.

Nach einer Inkubationsdauer von 72 bis 80 Tagen bei Temperaturen zwischen 22-28 Grad und nach dem Ankerben und Anritzen des Eies mit dem Ei-Zahn der Schlange, schlüpfen die jungen Perlnattern aus den Eiern.

Die voll entwickelten kleinen Perlnattern, die eine Grösse von 20 bis 35 cm beim Schlüpfen erreichen können, weisen ein Gewicht zwischen 5-15 Gramm auf.

Die Aufzucht bei so kleinen Schlangen ist sehr schwer und aufwendig. Sie braucht viel Geduld und Nervenstärke. Das angebotene Futter für den Futterspezialisten Drymobius margaritiferus sollte sehr klein sein, wie schon oben bei der Nahrung erwähnt.

Bei idealer Haltung und Pflege des Tieres kann der Schützling bis zu 12 Jahre alt werden.



P.S.
Die diversen Daten und Angaben stammen aus der Erfahrung mit meinen eigenen Tieren. Bitte beachten Sie, dass jede Art ihre Ausnahmen hat. Jedes Tier hat seinen eigenen Charakter und jedes Tier hat seine eigene Art. Alle Daten und Angaben treffen nicht auf alle Tiere der gleichen Art in gleichem Masse zu.


Markus Borer
www.BoaPython.ch

 
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